Nach der Norm: Musikwissenschaft im 21. Jahrhundert

Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Berlin

28.09.-01.10.2022, Berlin

Deadline: 31.01.2022

Die Gesellschaft für Musikforschung lädt zu einer Bestandsaufnahme der hoch­dynamischen Entwicklung des Faches ein: Die bislang geltenden Grenzen empi­risch-experimenteller und kulturwissenschaftlich-historischer, aber auch ethnolo­gischer und popularmusikologischer Forschung sind in Bewegung geraten. Die Rolle von Archiven wird hinterfragt, das philolo­gische Arbeiten unter digitalen Vor­zeichen neu ausgerichtet. Die Tagung debattiert, ob angesichts der methodisch offenen Situation noch verbindliche Normen gelten, ob neue Normen und Normie­rungen entstehen oder ob sich die Transformationsprozesse außerhalb von Nor­men vollziehen.

Die Musikforschung zeigt sich als fragende Disziplin, die vielfältige Anregungen aufgreift, aber auch mit großen Herausforderungen konfrontiert ist, etwa in Gestalt des Anthropozän und posthumanistischer Theorien. Hier bestehen gesellschaftliche und kulturpolitische Er­wartungen an das Fach: Es geht darum, Musik und musika­lische Praxen im Spiegel dieser Entwicklungen theoriegeleitet zu reflektieren.

Keineswegs nur im Sinne fachgeschichtlicher Perspektivierung, sondern auch im Sinne eines Forums der Möglichkeiten will die Berliner Jahrestagung aktuelle me­thodische und disziplinäre Optionen erkunden sowie nach Synthesen und Symbio­sen suchen, deren Kon­turen sich gerade abzeichnen. Ausgangspunkte sind dabei der „Standort Berlin“ und die Region selbst: das Neben- und Miteinander verschie­dener musikwissenschaftlicher Institu­tionen, Bibliotheken, Archive, Museen, Lehr- und Forschungsstätten, musikalischer Ensem­bles, Konzert- und Opernhäuser so­wie der Software- und Kreativindustrie. Hier formiert sich ein Panorama der Dis­ziplin, das deren aktuelle Verfasstheit spiegelt, aber auch Zu­kunftsoptionen der Stadt- und Wissensgesellschaft sichtbar macht.

Das Programm der Tagung gruppiert sich um vier Hauptsymposien:

  • Building Reservoirs. Zur Bedeutung von Archiven, Sammlungen und Bibliothe­ken in der Musikwissenschaft
  • Sehnsuchts- und Kreativort Berlin
  • Wissenschaftskommunikation und Musikwissenschaft, mit Thementag: Perspektiven der Musik(wissenschafts)vermittlung
  • Positivismusstreit Revisited. Episteme der Musikwissenschaft

Hinzu kommen zwei „Impulse“ als offene, experimentelle Gesprächsforen, die der Explo­ration neuer Themenfelder dienen sollen. Für Freitag, 30. September 2022, 14.00–16.30 Uhr, ist ein „Markt der Ideen der Musik(wissenschafts)vermittlung“ mit Projektpräsenta­tionen geplant.

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, mit individuellen Beiträgen, die sämtliche Bereiche der Musikforschung berühren können, zum Programm des Kon­gresses beizutra­gen. Mögliche Formate sind:

  • Freies Referat (20 Min. + 10 Min. Diskussion)
  • Fachgruppensymposion (90 Min., 120 Min. oder 180 Min.)
  • Freies Panel oder Roundtable (90 Min., 120 Min. oder 180 Min.)
  • Posterpräsentation
  • Präsentation von Forschungsprojekten (30 Min. oder 45 Min.)


Bitte reichen Sie Ihre Vorschläge mit Abstract ab dem 1. Novem­ber 2021 bis spätestens zum 31. Januar 2022 über die Webseite der Jah­restagung ein:

https://hu.berlin/gfm2022

Rückfragen per Mail bitte an:         gfmkonf2022@hu-berlin.de

Bewerbungen können nur über das Managementsystem Converia eingereicht werden. Die Ergebnisse der Begutachtung der eingereichten Abstracts werden voraussichtlich im April 2022 bekanntgegeben.

Die Programmkommission
Dr. Stefanie Alisch, Prof. Dr. Susanne Fontaine, Prof. Dr. Jin-Ah Kim, Prof. Dr. Jin Hyun Kim, PD Dr. Tobias Robert Klein, Prof. Dr. Sebastian Klotz, Prof. Dr. Lars-Christian Koch, PD Dr. Burkhard Meischein, Dr. Martina Rebmann, Prof. Dr. Conny Restle, Prof. Dr. Signe Rotter-Broman, Dr. Ullrich Scheideler, Prof. Dr. Dörte Schmidt, Prof. Dr. Arne Stollberg, Prof. Dr. Christian Thorau, Prof. Dr. Stefan Wein­zierl, Dr. Rebecca Wolf