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Kommission für Auslandsstudien | Foto: Sabine Meine

Fachgruppe Deutsch-Ibero-Amerikanische Musikbeziehungen

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Fachgruppe Musikethnologie und vergleichende Musikwissenschaft | Links: Karnatische Musik mit Lalitha und Nandini Muthuswamy Mitte oben: Das Tonbandgerät "Nagra IV-S" – ein Klang-Aufnahmegerät, das oft während Feldforschungen eingesetzt wurde Mitte unten: Klangdokumente im Archiv Rechts: Die Musikstudentin Chiu Ju Liao beim Stimmen einer Yueqin | Abbildung: Center for World Music, Hildesheim

Jan Vermeer, Die Musikstunde | Royal Collection (London)

D-Mbs Mus.ms. C, fo. 2v und 3r | http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00015144-2

Musica Baltica: „Gelegenheitsmusik des Ostseeraums vom 16. bis 18. Jahrhundert“

Greifswald, 21.-23.03.2013

Von Eliesa Schulte, Greifswald – 28.09.2013 | Seit 20 Jahren veranstaltet das Greifswalder Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft Musica Baltica-Tagungen zu interregionalen musikkulturellen Beziehungen im Ostseeraum. Die diesjährige Tagung entstand aus dem dort angesiedelten DFG-Projekt „Gelegenheitsmusik des Ostseeraums vom 16. bis 18. Jahrhundert“ und fand im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg statt. Geleitet wurde die Tagung von den Projekt-Mitarbeitern Peter Tenhaef, Beate Bugenhagen und Juliane Peetz-Ullman.

Der wissenschaftliche Teil der Tagung gliederte sich in drei Themenblöcke: 1. kulturhistorische und ökonomische Rahmenbedingungen, 2. Fallbeispiele zur Gelegenheitsmusik im Ostseeraum, 3. Vorstellung des DFG-Projekts und der daraus hervorgehenden Datenbank. Dadurch, dass die Tagung nicht auf musikwissenschaftliche Aspekte eingeengt, sondern dem komplexen Gegenstand gemäß für Historiker und Literaturwissenschaftler geöffnet war, entstand eine rege interdisziplinäre Beteiligung. Obwohl sich einige Referenten kurzfristig entschuldigen ließen, musste auf deren Beiträge nicht verzichtet werden: Sie wurden verlesen und diskutiert.

Im ersten Themenblock warf Jens Olesen (Greifswald) zunächst Schlaglichter auf die kulturhistorisch bedeutsamen Ereignisse im Ostseeraum der Frühen Neuzeit. Die ökosozialen Analysen Edmund Kiziks (Gdańsk) erhellten die Voraussetzungen für die Produktion von Gelegenheitsschrifttum in Danzig und Elbing. Anschließend wurde die literarische Seite des Gelegenheitsschrifttums im Ostseeraum näher beleuchtet und dabei sowohl die Quellenlage (Klaus Garber, Osnabrück und Nijole Klingaite-Daseviciene, Vilnius) und stilistische Aspekte (Walter Baumgartner, Greifswald) als auch der besondere Fall der Greifswalder Barockdichterin Sibylla Schwarz (Monika Schneikart, Greifswald) mit ihrer Bedeutung für die Kasualforschung thematisiert.

Einen Übergang zum speziell musikwissenschaftlichen Teil der Tagung bildete der öffentliche Abendvortrag Joachim Kremers (Stuttgart), der vor allem den Begriff und die Grenzen der ›Gelegenheitsmusik‹ reflektierte. Fallbeispiele zur Gelegenheitsmusik aus den unterschiedlichen Regionen des Ostseeraums standen im Mittelpunkt des zweiten Konferenztages. Die Beiträge von Bjarke Moe , Heinrich W. Schwab (beide Kopenhagen), Jan Olof Rudén (Stockholm), Zane Gailite (Riga), Agnieszka Leszczynska (Warschau), Klaus-Peter Koch (Bergisch-Gladbach) und Danuta Popinigis (Gdańsk) führten zu Horizonterweiterungen hinsichtlich der Quellen, aber auch der Funktionen von Gelegenheitsmusik.

Einen Höhepunkt bildete die musikalische Aufführung von Gelegenheitsmusiken in einem Konzert, das eine breite Auswahl an größtenteils ganz unbekannten Kompositionen des 16. bis 18. Jahrhunderts präsentierte. Dass die Gelegenheitsmusik den ihr für lange Zeit aufgedrückten Stempel der Minderwertigkeit zu Unrecht trägt, wurde in diesem Konzert mehr als deutlich.

Der letzte halbe Tag war der Vorstellung des DFG-Projekts und seiner Datenbank gewidmet. Peter Tenhaef und Beate Bugenhagen skizzierten den Verlauf des Projekts, erste inhaltliche Ergebnisse sowie Fortsetzungsperspektiven, etwa die Vernetzung mit RISM und weitere internationale Zusammenarbeit im Ostseeraum. Juliane Peetz-Ullman und der schwedische Experte für musikalische Datenverabeitung Jan Johansson stellten die Datenbank vor, in der die wesentlichen Bestände an rund um die Ostsee erhaltener Gelegenheitsmusik ausführlich katalogisiert werden. Sie soll spätestens im März 2014 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Abschlussdiskussion war, neben ergänzenden Hinweisen zu Quellenbeständen und zu der in der Datenbank verwendeten Terminologie, geprägt vom lebhaften Interesse an dieser und an ihrer Bedeutung für die musikwissenschaftliche Forschung im Ostseeraum sowie darüber hinaus. Die Tagungsbeiträge werden, wie bislang, in der Reihe Greifswalder Beiträge zur Musikwissenschaft veröffentlicht.