Mu­sica/Cul­tura/Stor­ia

Rom und online

15.04.2024-10.02.2025 

Die Vortragsreihe Musica/Cultura/… widmet sich Musik aus kulturwissenschaftlichen interdisziplinären Forschungsperspektiven mit einem Schwerpunkt auf fächerübergreifende methodische Fragestellungen. Jährlich wird dabei der Bezug zu einem anderen benachbarten Fach gesucht.
Den Auftakt macht Musica/Cultura/Storia: Die verschiedenen ꞌturnsꞌ, die die Ausrichtung der (kultur-)historischen Wissenschaften in den letzten Jahrzehnten des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts bestimmten, führten zu einer beträchtlichen Erweiterung ihrer Gegenstände und Methoden. Perspektiven auf zuvor marginalisierte Gruppen, die sich unter den Kategorien Race, Class und Gender subsummieren lassen, erfuhren zunehmende Repräsentanz. Emotionsgeschichte, materielle Kultur oder Sound Studies rückten Gegenstände des Alltags ins Zentrum des Interesses, wobei verstärkt gesellschaftliche Relevanz und der soziale Nutzen aus den Erkenntnissen zu einem Kriterium für die Ausrichtung der Fragestellungen wurden. Zugleich gerieten Historiographie und Fachreflexion in Hinblick auf Identitätskonstruktionen oder Gedächtniskultur zu zentralen Punkten der Auseinandersetzung. Das Quellenmaterial erweiterte sich stark, wodurch interdisziplinäre Zusammenarbeit nicht nur zu einer Möglichkeit, sondern zu einer Notwendigkeit wurde. Dies trifft auf die Geschichtswissenschaften ebenso zu wie auf die historische Musikwissenschaft. Die Musikwissenschaft dehnte dabei ihre fach- und kunstzentrierte Perspektive aus, indem sie den Musikbegriff und damit ihren zentralen Gegenstand erweiterte, populäre Musiken, Klangräume, Musikmedien oder Mediatisierungsprozesse zu Forschungsthemen machte. Für die anderen historischen Fächer konnte die Musikwissenschaft Impulse setzen, wenn sie in verschiedener Hinsicht jedoch auch eigene Wege ging. Diese bestimmen nicht zuletzt nationale akademische Traditionen, die nicht nur durch die deutsche und italienische Forschungslandschaft beeinflusst sind, sondern ebenso durch Denkschulen wie die britischen Cultural Studies, den französischen Poststrukturalismus oder die US-amerikanische New Musicology.

In den Vorträgen der Reihe Musica/Cultura/Storia, zu denen Expertinnen und Experten für die zuvor genannte Themen eingeladen sind, soll die Verbindung von Geschichts- und Musikwissenschaften beleuchtet werden ebenso wie die Unterschiede und Hürden, die sich aus der interdisziplinären Forschungsarbeit wie den verschiedenen nationalen Forschungstraditionen ergeben.

15.4.2024
Carlotta Sorba | Università di Padova
Uno sguardo storico sul mondo dellꞌopera. Riflessioni ed esperienze

10.6.2024
Simone Caputo/Franco Piperno/Emanuele Senici | Sapienza Università di Roma
Music, Place, and Identity in Italian Urban Soundscapes circa 1550−1860: dal progetto di ricerca al libro

24.9.2024
Marie Louise Herzfeld-Schild | Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Musik und Emotionen in der Geschichte. Eine methodische Annäherung

18.11.2024
Paola Besutti | Università di Teramo
'Public history' e musicologia

10.2.2025
Nils Grosch | Universität Salzburg
Musikwissenschaft und Historiographie: Populäre Musik im NS-Staat und die Paradigmen ihrer Wiederentdeckung

Anmeldung unter folgendem Link: https://event.dhi-roma.it/participant/create/f6078e25-d99c-48d1-be78-446e1ac31a62