Musiktheater

Zur Fachgruppe

Die Fachgruppe „Musiktheater” macht es sich zur Aufgabe, musiktheatrale Phänomene in ihren verschiedensten Ausprägungen zur Diskussion zu stellen. Sie wird innerhalb der GfM eine Plattform schaffen, die den Austausch zur theoretischen wie auch methodischen Entwicklung der Opern- und Musiktheaterforschung fördert, bündelt und in der gemeinsamen Diskussion weiter entfaltet. Da der Gegenstand selbst trans- und interdisziplinäre Zugänge einfordert, wohnt dieser methodischen und theoretischen Herausforderung ein Innovations­potenzial inne, das in die Musikforschung hinein strahlen kann. Hierbei sind z.B. philologische Arbeit, Publikums­forschung, Fragen zur Infrastruktur, eine musik­wissen­schaft­liche Ausprägung von Performativitäts­theorien ebenso zu denken wie an die Einbeziehung außer­musikalischer, aktueller internationaler Forschungsdiskurse (Inter­sektionalität, Globalisierung, De-/Postkolonialismus, Post­humanismus, Digital Humanities,...). Die Gegenstände dieser Forschung reichen von historischen und zeitgenössischen Ausprägungen der Oper über Facetten des szenischen Konzerts und der Probe als Aufführung bis hin zu musiktheatralen Arbeiten im weiten Feld der Performancekunst. Musiktheater wird verstanden als Schnittfläche von wissenschaftlicher Theoriebildung, von Positionen aus der Praxis und von gesellschafts­politischen Diskussionen. Musiktheater soll auf struktureller Ebene sowie in seiner Breite als gesellschaftliche und von aktuellen und historischen Diskursen durchdrungene Kunstform diskutierbar gemacht werden. Insofern sieht es die Fachgruppe als ihre Aufgabe an, der gesellschaftlichen Dimension des Gegenstandes und folglich der Relevanz der Opern- und Musiktheater­forschung gerecht zu werden. Hierfür wird die Fachgruppe als Plattform zur mehrdimensionalen Vernetzung dienen. So soll das Gespräch mit teilweise vereinzelt zu musiktheatralen Themen arbeitenden Personen (Dramaturg:innen, Kurator:innen, freischaffende Wissenschaft­ler:innen, ...) und zu Institutionen (Festivalleitungen, Förderinitiativen wie der Fond Experimentelles Musiktheater oder auch Interessensverbänden wie dem Netzwerk Freies Musiktheater) gesucht werden.

Ferner ist es Anliegen der Fachgruppe, den Austausch mit den in den transdisziplinären Gegenstand Musiktheater hineinreichenden Nachbardisziplinen zu stärken (Theater-,  Tanz-, Medien-, Filmwissenschaft). Anliegen ist es darüber hinaus, die Sichtbarkeit der deutschsprachigen Forschung im internationalen Feld der Opera Studies zu erhöhen und die Vernetzung mit internationalen Musiktheaterforschenden zu fördern (z.B. über die zweijährlich stattfindende Transnational Opera Studies Conference „tosc@” oder die Fachgruppe „Music Theatre” der International Federation for Theatre Research). 

Konkrete Arbeitsvorhaben 

  • Regelmäßige Fachgruppen-Symposien.
  • Publikationen der Fachgruppe in Form von Sammelbänden oder auch in Form von Gastherausgeberschaften international renommierter Fachzeitschriften (z.B. Opera Quarterly, Sound Stage Screen). 
  • Working/Reading-Groups zu einzelnen spezifischen Themen wie beispielsweise post/dekoloniale Musiktheaterforschung, feministische Musiktheaterforschung, Musiktheater: Schnittstelle der Medien und Künste. Hierbei möchten wir Überschneidungen mit anderen Fachgruppen der GfM produktiv machen und den Austausch suchen, beispielsweise mit den Fachgruppen Musikwissenschaft im interdisziplinären Kontext, Frauen- und Genderstudien oder Soziologie und Sozialgeschichte der Musik.
  • Gemeinsame Aufführungsbesuche mit anschließenden Gesprächen mit Intendant*innen, Regisseur*innen, Sänger*innen etc., wobei jüngere Forschende dezidiert eingeladen und die Musiktheater-Lehre bzw. themenbezogene Lehrveranstaltungen eingebunden werden sollen.
  • Regelmäßiger Austausch über Veranstaltungen und Publikationen über die Mailingliste. 

Angebote für jüngere Forschende

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und mit dem Ziel, die Sichtbarkeit im Entstehen begriffener Projekte zu erhöhen, plant die Fachgruppe unterschiedliche Veranstaltungsformate:

  • Diskussionsforen sollen als Laboratorium zur Vorstellung von Qualifikationsschriften fungieren.
  • Geplant ist eine Peer-Reviewed Open Access Publikation, mit dem nach der Einstellung von ACT - Zeitschrift für Musik und Performance auf die Lücke im Feld musiktheaterwissenschaftlicher Publikationsmöglichkeiten reagiert wird, die es so schnell wie möglich zu schließen gilt.

Interuniversitär und international organisierte Summer Schools, die beispielsweise im Kontext von Festivals stattfinden können, sollen nicht nur Promovierenden, sondern auch avancierten MA-Studierenden die Möglichkeit zum Austausch und der Entwicklung des wissenschaftlichen Werdegangs bieten.

Kontakt

Mailingliste: https://www.listserv.dfn.de/sympa/info/gfm.musiktheater

Sprecher:innen

Dr. Elisabeth van Treeck
Kunstuniversität Graz
Zentrum für Genderforschung und Diversität
elisabeth.van-treeck@kug.ac.at

Dr. Marie-Anne Kohl
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung
kohl@mdw.ac.at