Musik Macht Gewalt

Schwäbisch Gmünd

24.-26.04.2024

Flyer

Musik übt oftmals eine eindrückliche Wirkung auf Menschen aus. Sie bewegt mitunter zutiefst und kann zu einem gewaltigen Erlebensraum werden – diese Macht kommt ihr unabhängig von Stilrichtungen und Genres zu. In vielfältiger Weise werden mit und durch Musik emotionale Zustände verarbeitet oder zum Ausdruck gebracht.

Es werden aber auch zahlreiche Aspekte von Macht und Gewalt in der Musik selbst verarbeitet: Musik kann im Dienst von Macht und Gewalt funktionalisiert werden oder zu Widerstand dagegen auffordern. Sie kann als Folie für das Darstellen, Widerspiegeln, Konsolidieren, Kritisieren und Unterlaufen von Macht dienen – in verschiedenen Zeiten, Epochen, Kulturen und Genres sowie auf den Ebenen von Produktion und Rezeption und im pädagogischen Bereich.

Insgesamt finden sich zahlreiche diskussionswürdige Facetten zum Tagungsthema, die durch die drei gedanklichen Säulen strukturiert werden:

o Musik Macht Gewalt – Macht Musik Gewalt?
o Gewalt – Ambivalenzen im Wahrnehmen und Handeln

o Machtstrukturen in musikpädagogischen Kontexten

Diese Aspekte werden multiperspektivisch verhandelt. In den Diskurs treten ein Psychoanalytiker, eine Musikpsychologin, ein Musikwissenschaftler, ein Mediensoziologe, eine Literaturwissenschaftlerin, eine Musiksoziologin, eine Musikpädagogin und eine Musikdidaktikerin sowie Studierende.

Es ist ein Anliegen der Tagung für das gesellschaftspolitisch relevante Thema zu sensibilisieren und Diskussionsräume für alle Anwesenden zu öffnen.

Das Abendprogramm lädt mit einer themenbezogenen Lesung dazu ein, über das wissen­ schaftliche Denken hinauszugehen und in die emotionale Welt der Literatur einzutauchen, denn „Musik überhaupt ist etwas Furchtbares!“.

 

Programm

Mittwoch, 24. April 2024 Campus Hörsaal 1

18:15 Eröffnung der Tagung MUSIK MACHT GEWALT

Grußwort
Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov
Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd

Begrüßung
Gabriele Hofmann, Tagungsleiterin

KEYNOTE I

Ich attackiere, also bin ich. Psychoanalytische Aspekte zu Männlichkeit, Macht und Gewalt in der männlichen Identitätsbildung
Michael M. Kurzmann
Psychoanalytiker, Psychotherapeut und Sozialarbeiter, Graz

Vortrag mit anschließender Diskussion
Moderation: Gabriele Hofmann

Donnerstag, 25. April 2024
Festsaal Altbau Lessingstraße 7
I. Musik Macht Gewalt – Macht Musik Gewalt?
Moderation: Michael Kurzmann, Rosa Reitsamer

9:15–10:00

Ästhetik der Macht – Spielarten der Musik
Gabriele Hofmann
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
 10:00-10:45

10:00-11:15
Terroristen mit E-Gitarren“? Zum Verhältnis von RechtsRock und Gewalt Thorsten Hindrichs,Johannes
Gutenberg-Universität Mainz

Pause 11:15-12:00

Rap in der postmigrantischen Gesellschaft – zum digitalen Kampf um Deutungsmacht unter Bedingungen eines erneuten Strukturwandels der Öffentlichkeit
Marc Dietrich
Universität Trier



Mittagspause

II. Gewalt – Ambivalenzen im Wahrnehmen und Handeln

Moderation: Michael Kurzmann, Gabriele Hofmann

14:00-14:45 
Studierendenforum
Studierende der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd
Leitung: Franziska Jehle, Jonas Esslinger

Domenic Böttger, Jonas Esslinger, Catharina Fanzutti, Vanessa Fichtenau, Jan Gegeniger, Lea Hann, Lorena Jäger, Franziska Jehle, Marco Kappel, Cora Kohnle, Lena Lausmann, Michelle Lenthe, Susanne Meyer, Jessica Michel, Nico Mutzke, Rebecca Nepf, Christine Ohan, Silas Sailer, Katja Schickert, Viviane Steffens, Lena Wahl, Leon Walz, Maren Wolf

14:45-15:30
Gefühlte Ambivalenz. Musik im Kontext der Gewalt in Film und Literatur
Beate Schirrmacher
Linnaeus Universität Växjö

15:30-16:15 
Podiumsdiskussion
Blessing, Dietrich, Esslinger, Henning, Hindrichs, Jehle, Reitsamer, Schirrmacher Moderation: Gabriele Hofmann, Michael M. Kurzmann

ABENDPROGRAMM

18:15
Fritz Kreisler (1875-1962): Präludium und Allegro
Lena Kuhn, Violine Melis Ertürk, Klavier

Und die Musik überhaupt ist etwas Furchtbares
Der Schauspieler und Sprechdozent Albert Weilguny liest zu Musik, Macht und Gewalt aus bekannten Werken der Literatur.
Albert Weilguny, Universität Mozarteum Salzburg, Thomas Bernhard Institut

Freitag, 26. April 2024 Altbau Lessingstraße 7
III. Machtstrukturen in musikpädagogischen Kontexten

Moderation: Beate Schirrmacher, Gabriele Hofmann

9:15–10:00
KEYNOTE II
Macht und Hierarchie, Nähe und Vertrauen im künstlerischen Einzelunterricht an Musikhochschulen
Rosa Reitsamer
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

10:00-10:45
Räume machtvoller Aushandlung – Empirische Untersuchungen zu musikkultureller Bildung an einer konfessionell gebundenen Schule
Ina Henning
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Pause



11:15-12:00
Machtkonstrukte und KI - eine diskursive Analyse von Repräsentationen der KI in musikpädagogischen Veröffentlichungen
Frantz! Blessing
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

12:00
Abschlussdiskussion
Moderation: Gabriele Hofmann

 

Referent:innen

Frantz! Blessing M. Ed. lehrt und forscht als Akademische Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd mit den Schwer- punkten Kulturelle Nachhaltigkeitsdimensionen, sustainable performance sowie Medienbildung und -einsatz im Musikunterricht.

VProf. Dr. Marc Dietrich lehrt und forscht im Bereich Mediensozio- logie an der Universität Trier zu den Themen Ethnizität und soziale Differenz in US-Rap Videos, HipHop Studies, Visuelle Soziologie, Bildanalyse und Popkultur.

VProf.in Dr.in Ina Henning lehrt und forscht als Musikpädagogin
an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd mit Schwerpunkten in der Inklusions-, Differenz-, Intersektionalitäts- und Dekolonisierungs- forschung.

Dr. Thorsten Hindrichs lehrt und forscht als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz insbesondere zu den Themenbereichen RechtsRock sowie Musik und Jugendkulturen.

Prof.in Dr.in Gabriele Hofmann lehrt und forscht an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd im Schnittpunkt von Musikwissen- schaft und Musikpädagogik zu musikpsychologischen, musiksoziologischen und musikphilosophischen Themen, z. B. zu Musik & Emotion, Musik & Gewalt, Musik & Gesundheit.

Mag. (FH) Michael M. Kurzmann ist Psychoanalytiker und Psychotherapeut in freier Praxis sowie Sozialarbeiter in Graz. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in der Männlichkeitsforschung sowie bei den Themen Gender, Diversität und Intersektionalität.

Univ.-Prof.in Dr.in Rosa Reitsamer lehrt und forscht als Musiksoziologin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien mit den Schwerpunkten Soziologie der künstlerischen Hochschulbildung und der kulturellen Arbeit, Geschichte und Theorie der Musiksoziologie, Musik, Gender und soziale Ungleichheiten.

Associate Professor Dr.in Beate Schirrmacher lehrt und forscht an der Linnaeus Universität Växjö zu musikalisierten Erzählstrukturen, Musik und Gewalt und zur destruktiven Verwendung musikalischer Instrumente in der Kunst sowie zu medialen Wirklichkeitsansprüchen.

Albert Weilguny lehrt als Sprechdozent am Thomas Bernhard Institut der Universität Mozarteum Salzburg. Er ist Schauspieler und Sprecher sowie Sprechcoach für diverse Theaterproduktionen. Seine Ausbildung zum autorisierten Linklater Trainer findet Einzug in seine (Unterrichts-)tätigkeit.

Studierende der Pädagogischen Hochschule
Domenic Böttger, Jonas Esslinger, Catharina Fanzutti, Vanessa Fichtenau, Jan Gegeniger, Lea Hann, Lorena Jäger, Franziska Jehle, Marco Kappel, Cora Kohnle, Lena Lausmann, Michelle Lenthe, Susanne Meyer, Jessica Michel, Nico Mutzke, Rebecca Nepf, Christine Ohan, Silas Sailer, Viviane Steffens, Lena Wahl, Leon Walz, Maren

 

Tagungsorte

Bitte beachten Sie, dass die Tagung auf zwei Standorte verteilt ist.
PH Campus Oberbettringer Straße 200, Hörsaalgebäude, HS 1
PH Altbau Lessingstraße 7, Festsaal

Kontakt für Fragen
Franziska Jehle I franziska.jehle@stud.ph-gmuend.de

Inhaltliche Konzeption und wissenschaftliche Leitung
Gabriele Hofmann I gabriele.hofmann@ph-gmuend.de